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Was ist Hypnose

Aktualisiert: 14. Apr.

Was ist eigentlich Hypnose in der Therapie und was nicht?


Viele Menschen haben eine völlig falsche Vorstellung über die Hypnose. Das kommt vermutlich daher, dass viele nur die Showhypnose aus dem Fernsehen oder auf einer Bühne gesehen haben und diese ein völlig merkwürdiges Bild hinterlässt. Ich kann mich auch an einige Sequenzen aus Tom und Jerry erinnern, in denen einer der beiden hypnotisiert wurde und dann meist mit spiralförmig-drehenden Augen nicht mehr er selbst war - wie ferngesteuert.


Das alles hinterlässt den Eindruck, dass man in Hypnose völlig weg ist und nicht mehr Herr seiner Sinne und dass der Hypnotiseur alle Macht hat, die dieser auch noch negativ einsetzt. Das stimmt so aber ganz und gar nicht. In Hypnose ist man jederzeit da, bekommt alles mit, kann sogar reden und auch jederzeit die Hypnose abbrechen, wenn man das denn wollte. Außerdem sind die eigenen Gedanken in der Hypnose immer stärker, als die Worte des Hypnotiseurs. Das heißt, wenn jemand zur Gewichtsreduktion in Hypnose bei mir ist und ich sage "Süßigkeiten sind dir egal!" und der- oder diejenige denkt "ach nee, jetzt will die mir meine geliebte Schoki wegnehmen!" Dann werden die Süßigkeiten nach der Hypnose auch nicht egal sein, zumindest nicht die geliebte Schoki ;-) Daher bin ich in der Therapie immer darauf angewiesen, dass derjenige, der eine Hypnose bekommen möchte, sich auch darauf einlässt und wir besprechen vorher, was die Hypnose genau bewirken soll. Keiner wird einfach so hypnotisiert, ohne dass er das möchte!


Durch die Einleitung in die Hypnose geht man in einen entspannten Zustand und in konzentrierte Aufmerksamkeit. Man ist dabei sehr fokussiert ähnlich wie beim Tagträumen oder wie wenn man ganz in ein Buch oder einen Film vertieft ist. Man nennt diesen Zustand auch "Trance", welche verschiedene Tiefen haben kann. Im Sitzen geht man in der Regel nicht so tief wie im Liegen, man möchte ja nicht vom Stuhl kippen ;-) In der Trance sind die Augen geschlossen, der kritische Verstand ist stark reduziert wird, wodurch das Gehirn offener ist für positive Veränderungen wie z.B. mit dem Rauchen aufzuhören oder andere gewünschte Gewohnheiten zu unterstützen, denn die Suggestionen gehen direkt ins Unterbewusstsein.


Die Wahrnehmung des Trancezustandes kann dabei von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Die einen sind vollkommen entspannt, haben wachtraumähnliche Wahrnehmungen und fühlen sich, als wären sie ganz weit weg gewesen, die anderen bemerken nichts "Besonderes" und fragen sich danach, ob sie wirklich in Hypnose waren. Das spielt aber insofern keine Rolle, denn die Hypnose kann in beiden Fällen ihre Wirkung entfalten. Man muss dazu auch keine klaren Bilder vor seinem inneren Auge sehen. Es reicht, wenn man eine Idee davon hat oder einen Impuls verspürt. Irgendeine Art Vorstellung hat nämlich jeder Mensch, denn sonst würde er ja nicht in meine Praxis finden oder zu Hause nicht den Kühlschrank. Häufig ist es auch so, dass sich das Trance-Erleben von einer Sitzung zur Nächsten intensivieren kann. Man weiß einfach schon, was auf einen zukommt und kann sich besser darauf einlassen, während es bei der ersten Hypnose viele Unsicherheiten geben kann. Wir kennen uns noch nicht so gut, was ein gewisses Zögern oder eine "Vorsicht" verursachen kann und die unbekannte Hypnose macht zusätzlich eher aufgeregt und besonders aufmerksam, was wohl gleich passieren wird, was zur Folge hat, dass die Trancetiefe vor allem in der ersten Sitzung eher leicht ausfällt. Trotzdem ist sie meist therapeutisch hilfreich und entfaltet ihre Wirkung.


Es gibt außerdem verschiedene Arten der Hypnose wie z.B. die Suggestionshypnose, in der wohltuende Worte bzw. Sätze an den Klienten gerichtet werden, die ihm gut tun, ihn stärken und ihn in seinen Zielen unterstützen. Andere Hypnosen sind ähnlich einer geführten Meditation, die häufig sehr entspannend und stärkend wirken und wiederum andere gehen in die Vergangenheit (Regressionshypnose), um ungelöste Konflikte zu bearbeiten. Gerade in der Regressionshypnose kann es auch mal sehr emotional sein und die Tränen fließen, was aber durchaus gewünscht ist, denn dadurch löst sich im Inneren gestaute Energie, was den Prozess der Therapie unterstützt. Alle Gefühle und Emotionen dürfen sein!


Hypnose ist ganz allgemein gesprochen die Arbeit mit dem Unterbewusstsein. Dieses macht etwa 90 - 95% aus, während das Bewusstsein nur 5 - 10% übernimmt (Eisbergmodell). Die Arbeit mit dem Unterbewusstsein hilft häufig weiter, wenn Gespräche alleine nicht zu reichen scheinen. Mit dem Kopf haben wir nämlich schnell etwas verstanden und können es dann doch nicht umsetzen, weil uns irgendetwas (Unbewusstes aus dem Unterbewusstsein) daran hindert.


Kontraindikationen: In diesen Fällen darf entweder keine Hypnoseanwendung gemacht werden, oder die Wirkung ist durch die Umstände evtl. nicht gegeben. Zu den Kontraindikationen gehören z.B. Menschen mit geistiger Behinderung, Menschen mit Psychosen, kürzlicher Herzinfarkt oder Schlaganfall, Thrombose (diese könnte sich durch die tiefe Entspannung lösen), schwere Erkrankungen des ZNS, Einnahme von Psychopharmaka, Substanzabhängigkeit (außer Raucher), schwere Herz-/Kreislauferkrankungen und Epilepsie.


Ich hoffe, ich konnte mit diesem Blogbeitrag einen kurzen Überblick über die Hypnose in der Praxis geben und die häufigsten Irrtümer darüber beleuchten. Bei weiteren Fragen, sprechen Sie mich gerne an!


 
 
 

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